Künstler*in
Sylvain Cambreling © Marco BorggreveSylvain Cambreling
Der französische Dirigent Sylvain Cambreling ist ein Musiker mit einem Hang zu großen Ideen. Als provokanter, schillernder und dramatischer Künstler hat er das Talent, die Aufmerksamkeit des Publikums zu fesseln, wobei seine Originalität einer tiefen Kenntnis der Musikwissenschaft entspringt. Als Chefdirigent des SWR Sinfonieorchesters Baden-Baden und Freiburg und erster Gastdirigent des Klangforum Wien hat er sein Talent zu einfallsreicher Programmplanung und überzeugendes Eintreten für die zeitgenössische Musik unter Beweis gestellt.
Mit Beginn der Spielzeit 2018/19 wurde er Chefdirigent der Symphoniker Hamburg. 2022 verlängerte das Orchester diesen Vertrag bis zum Ende der Spielzeit 2027/28. Zuvor war er von 2010 bis 2019 Erster Dirigent des Yomiuri Nippon Symphony Orchestra in Tokio und davor Musikdirektor beim SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg (1999-2011).
Sylvain Cambreling war von 2012 bis 2018 Generalmusikdirektor der Staatsoper Stuttgart. Ferner hat er ausgiebig an der Opéra National de Paris dirigiert. Bemerkenswerte Inszenierungen, bei denen neue und oft revolutionäre Ideen eingeführt wurden, waren ›Pelléas et Mélisande‹ und ›Les Troyens‹ bei den Salzburger Festspielen sowie ›Wozzeck‹, ›Fidelio‹ und ein ›Ring‹-Zyklus in Frankfurt.
Sylvain Cambreling ist mit Orchestern wie den Wiener und Berliner Philharmonikern, dem Tonhalle-Orchester, den Radiosinfonieorchestern von Frankfurt, Hamburg, Berlin, Hannover, Köln, Kopenhagen, Stockholm und London sowie mit dem Philharmonia, BBC Symphony, dem Deutschen Sinfonie-Orchester Berlin, den Münchner Philharmonikern, den Wiener Symphonikern, dem Orchestre de Paris und der Philharmonie Oslo aufgetreten.
Cambreling glaubt fest an die Kraft origineller Konzertprogramme und ist für seinen Einfallsreichtum bekannt. Eine seiner Spezialitäten ist die Gegenüberstellung kontrastierender, aber verwandter Werke, zum Beispiel von Haydn und Messiaen, oder die Verknüpfung von Berlioz‘ ›La Damnation de Faust‹ mit Schumanns ›Szenen aus Goethes Faust‹. Zu seinen aufsehenerregendsten Projekten gehörte die Aufführung der drei größten Werke von Messiaen an aufeinanderfolgenden Abenden – ›Turangalîla‹, ›Éclairs sur l'au-delà‹ und ›La transfiguration de notre seigneur Jésus-Christ‹.