Künstler*in
© Ugo PonteYann Robin
Neben seinen Jazz-Studien am CNR in Marseille studierte Yann Robin (*1974) Komposition bei Georges Boeuf und trat dann der Klasse von Frédéric Durieux dem Pariser Konservatorium CNSMDP bei, wo er auch bei Michaël Levinas Analyse studierte, bevor er den Kurs in Informatik am IRCAM absolvierte. Während dieser Studienjahre sollte die Begegnung mit Jonathan Harvey ihn zutiefst beeinflussen.
Seine Musik ist kraftvoll und umfangreich, wobei Pulse und Rhythmen sich mit Augenblicken der Ekstase mischen und in großen Energieschüben freigesetzt werden. Im Gegensatz hierzu bewegt sich das Timbre zwischen Reinheit und Unreinheit. Der Sog tiefer, abgründiger Frequenzen, die er als »Welt von unten« bezeichnet, führte ihn zu ›Inferno‹ für großes Orchester und Elektronik und zur Erkundung der Infraklänge, die er hier als eine »Untergrunddramaturgie« einsetzt. Seit ›Monumenta‹, einem Stück für großes Orchester mit 95 Musiker*innen, entwickelt er das Konzept »negativer Harmonie«, das ihm erlaubt, hochverdichtete Masse und Textur mit großer Präzision über die gesamte Stückdauer einzusetzen.
2009 und 1010 war er Stipendiat an der Französischen Akademie in Rom, der Villa Médicis, wo er ein neues Festival zeitgenössischer Musik initiierte, das Controtempo Festival.
Yann Robin arbeitet eng mit vielen Solist*innen zusammen, darunter Alain Billard, Nicolas Crosse, Eric-Maria Couturier und dem Tana Quartett, ebenso wie mit Dirigent*innen wie unter anderen Susanna Mälkki, Allan Gilbert, Jonathan Nott, Ludovic Morlot, Peter Rundel und Leo Warynski.
2005 gründete er das Multilateral Ensemble, dessen künstlerischer Leiter er ist.
Seine Musik wird von Editions Jobert verlegt.