Künstler*in
© Gail HadaniTania León
Tania Justina León ist eine aus Kuba stammende amerikanische Komponistin, Dirigentin und Musikpädagogin, die mit ihrer selbstbewussten eigenwilligen Musik, in der vielfältige Traditionen vital ineinander wirken, Musikgeschichte schreibt. 1943 in Havanna geboren, besuchte sie das Conservatorio Carlos Alfredo Peyrellade und das Nationalkonservatorium ihrer Heimatstadt, bevor sie 1967 in die USA ging und ihre Ausbildung an der New York University fortsetzte. 1969 gründete sie mit Arthur Mitchell das Dance Theater of Harlem, das sie bis 1978 als Musikdirektor leitete und für das sie Ballette wie ›Tones‹ (1973), ›Dougla‹ (mit Geoffrey Holder, 1974) und ›Spiritual Suite‹ (mit Marian Anderson, 1976) schrieb.
Seit den 1970er Jahren trat sie als Dirigentin u.a. beim Festival of Two Worlds in Spoleto (1971) und dem Nervi Festival in Genua (1972), mit dem Orquesta Sinfónica de Madrid, dem Orquesta de la Comunidad y Coro de Madrid, dem Orchestra de Santa Cecilia in Rom, dem Gewandhausorchester, der National Symphony of South Africa, dem Louisville Orchestra und der New World Symphony auf.
Ab 1985 unterrichtete Tania León am Brooklyn College. Außerdem gab sie Meisterklassen an der Musikhochschule Hamburg, der Yale University, der Harvard University, in Yaddo und im Bellagio Center der Rockefeller-Stiftung. 1978 gründete sie die Brooklyn Philharmonic Community Concert Series, 1994 war sie als Beraterin für lateinamerikanische Musik an der Gründung der American Composers Orchestra ›Sonidos de las Americas‹ Festivals beteiligt. Zudem wirkte sie von 1993 bis 1997 als Beraterin für neue Musik für Kurt Masur und das New York Philharmonic Orchestra.
Seit 2006 ist León Distinguished Professor an der City University of New York. 2010 gründete sie das New Yorker Festival für zeitgenössische Musik ›Composers Now‹ und wurde Mitglied der American Academy of Arts and Letters, 2018 auch Mitglied der American Academy of Arts and Sciences. Für ihr Werk ›Stride‹ erhielt sie 2021 den Pulitzer-Preis für Musik. 2022 wurde sie bei den Kennedy Center Honors ausgezeichnet.